Er hatte einen Plan.
Das Konzept war klar.
Es fehlten nur noch die Namen der beiden Hauptfiguren.
Aber das – das sollte nicht willk̈rlich entschieden werden.
Es sollte dem Zufall überlassen sein.
Natürlich einem geordneten Zufall.
Denn wildes Drauflos war ihm ein Graus.
Er brauchte Struktur.
Zwei Würfel also. Einer rot, einer blau.
Oder vielleicht grün. Hauptsache: unterscheidbar.
Die alten Knochenwürfel fielen durch. Zu ähnlich.
Zu beliebig.
Die Entscheidung:
Rot für die Frau.
Blau für den Mann.
Einfach. Klar. Strukturiert.
Dann folgte der Vertrag.
Ein innerer.
Jedes Würfelergebnis gilt.
Keine Ausnahmen.
Außer –
wenn die Namen sich zu sehr ähneln.
Hermann und Hermine zum Beispiel.
Das ginge nicht.
Da könnte man Absicht wittern.
Also wurde recherchiert.
– Der Mann sollte 78 Jahre alt sein → Geburtsjahr 1947
– Die Frau sollte 75 sein → Geburtsjahr 1950
Die Namensstatistiken waren rasch gefunden.
Die jeweils sechs häufigsten Vornamen pro Jahrgang:
1947 – Jungen:
- Hans
- Peter
- Klaus
- Wolfgang
- Jürgen
- Manfred
1950 – Mädchen:
- Monika
- Gabriele
- Renate
- Brigitte
- Ursula
- Ingrid
Zwei Würfel, zwei Listen.
Jeder Wurf eine Zahl von eins bis sechs.
Die Zahl bestimmte den Namen.
Doch dann wurde das Schema verdreht:
Blau bestimmte nun die Frau.
Rot den Mann.
Absichtlich falsch zugeordnet.
Weil es Freude machte.
Ein kleiner raffinierter Twist.
Ein Moment innerer Genugtuung.
Dann wurde gewürfelt.
Blau: 1 → Monika
Rot: 5 → Jürgen
Die Namen wurden notiert.
Sie wurden betrachtet.
Ein Nicken.
Ein leiser Satz:
„So einfach können Dinge im Leben sein, wenn man sie nur richtig plant.“
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass unser Protagonist gar keinen Namen hat.
Aber vielleicht hast du ja einen Würfel zur Hand.
Dann kannst du diese Frage ja selbst lösen.